Vor fünf Jahren wurde die GSW Sigmaringen von ihrem Gesellschafter, dem VdK Sozialverband Baden-Württemberg e.V., beauftragt, alltagsunterstützende Assistenzsysteme in die Wohn- und Lebenswelt der Menschen zu tragen, so dass in Zukunft noch mehr Menschen noch länger in ihren eigenen vier Wänden verbleiben können.
Die GSW konzipierte und baute eine ansprechende, barrierefreie 3-Zimmerwohnung (ca. 85 m² groß) in ihrem Projekt "Wohnen am Park" in Waiblingen. Neben unterschiedliche Raumautomationssysteme verfügt die Wohnung über vielfältige Steuerungsmöglichkeiten, ein Multiroom-Audio-System, höhenverstellbare Elemente in Küche und Bad, ein modernes Zugangssystem, ein den Tagesverlauf unterstützendes Beleuchtungssystem und intelligente Notrufsysteme - selbst ein Staubsaugerroboter ist vorhanden.
Von heute gängigen, mit "Intelligenz" ausgestatteten Wohnungen unterscheidet sie einerseits Redundanzen in der technischen Ausstattung: so wurden drei alternative Bussysteme verbaut und deren Elemente in drei separaten, von außen einsehbaren Schaltschränken installiert. Und andererseits kommen redundante Bedienelemente zum Einsatz: Licht, Rollläden, Fensteröffnungen etc. können einerseits über klassische Schalterelemente bedient werden, die bedienfreundlich auf Augenhöhe montiert sind, darüber hinaus jedoch auch über eine Tablet-Anwendung und das für Seniorinnen und Senioren optimierte Assistenzsystem PAUL (Persönlicher Assistent für un-terstütztes Leben). Auch bezüglich der Erkennung von möglichen Notfällen zeigt die Wohnung unterschiedliche Ansätze auf.
Hinsichtlich der Einrichtung wurde zudem auf Ausstattungsmerkmale geachtet, die auch alltagspraktisch sind, zum Beispiel auseinanderfahrbare Seniorenbetten. Zudem findet sich in der Wohnung zu Demonstrationszwecken eine Sammlung von praktischen Assistenzlösungen und Haushaltsgeräten mit Assistenzfunktionen (zum Beispiel ein Bügeleisen mit Sicher-heitsabschaltung, ein Seniorenhandy, Dinge-Finder und vieles mehr).
Um die Wohnung einer breiten Öffentlichkeit interessierter Laien und Fachleuten regelmäßig und frei zugänglich zu machen, sollen ehrenamtliche Multiplikatoren ausgebildet werden, die in der Lage sind, die Wohnung im Zusammenhang zu präsentieren, ihre Konzepte zu erklären und allgemeine Fragen zu beantworten. Die Idee dahinter ist, Menschen für diese Aufgabe zu gewinnen, die nach erfolgter Ausbildung als sogenannte "AAL-Lotsen" Interessierten "auf Augenhöhe" die Lösungen präsentieren können. Zielgruppe dieses Angebotes sind Menschen, die sich mit dem Wohnen im Alter beschäftigen. Das können Gruppen aus der Arbeit der Seniorenräte und des VdK sein, aber auch andere Interessierte – über Vereine organisierte oder auch Einzelpersonen.