Im Rahmen des lnnovationsprogramms "Pflege 2016" fördert das Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg ein Projekt, in welchem ehrenamtliche Seniorenräte und VdK-Mitglieder dazu befähigt werden, die AAL-Musterwohnung der GSW in Waiblingen Interessierten vorzustellen.
Unter dem sperrigen Projektnamen "Ehrenamt für die nachhaltige Sensibilisierung der interessierten Öffentlichkeit für das Thema alltagsunterstützende Assistenzlösungen im Zuhause in der Musterwohnung Jesi-Straße 23/1 in Waiblingen" verbirgt sich eine 2-jährige Förderung. Um die Wohnung einer breiten Öffentlichkeit interessierter Laien und Fachleuten regelmäßig und frei zugänglich zu machen, sollen ehrenamtliche Multiplikatoren ausgebildet werden, die in der Lage sind, die Wohnung im Zusammenhang zu präsentieren, ihre Konzepte zu erklären und allgemeine Fragen zu beantworten. Die Idee dahinter ist, Menschen für diese Aufgabe zu gewinnen, die nach erfolgter Ausbildung als sogenannte „AAL-Lotsen“ Interessierten „auf Augenhöhe“ die Lösungen präsentieren können. Zielgruppe dieses Angebotes sind Menschen, die sich mit dem Wohnen im Alter beschäftigen. Das können Gruppen aus der Arbeit der Seniorenräte und des VdK sein, aber auch andere Interessierte – über Vereine organisierte oder auch Einzelpersonen.
Projektpartner
AAL-Musterwohnung
Vor fünf Jahren bekam die GSW Sigmaringen von ihrem Gesellschafter, dem VdK Sozialverband Baden-Württemberg e.V., den Auftrag, alltagsunterstützende Assistenzsysteme in die Wohn- und Lebenswelt der Menschen zu tragen, so dass in Zukunft noch mehr Menschen noch länger in ihren eigenen vier Wänden verbleiben können.
Es wurde eine ansprechende, barrierefreie 3-Zimmerwohnung (ca. 85 m² groß) mit Raumautomation konzipiert. Neben unterschiedliche Raumautomationssystemen verfügt sie über vielfältige Steuerungsmöglichkeiten, ein Multiroom-Audio-System, höhenverstellbare Elemente in Küche und Bad, ein modernes Zugangssystem, ein den Tagesverlauf unterstützendes Beleuchtungssystem und intelligente Notrufsysteme - selbst ein Staubsaugerroboter ist vorhanden.
Von heute gängigen, mit "Intelligenz" ausgestatteten Wohnungen unterscheidet sie einerseits Redundanzen in der technischen Ausstattung: so wurden drei alternative Bussysteme verbaut (an Bus-Kabel gebundene KNX-Technologie, auf Power Line basierende Digitalstrom-Technologie und auf Funk basierende Enocean-Technologie) und deren Elemente in drei separaten, von außen einsehbaren Schaltschränken installiert. Und andererseits kommen redundante Bedienelemente zum Einsatz: Licht, Rollläden, Fensteröffnungen etc. können einerseits über klassische Schalterelemente bedient werden, die bedienfreundlich auf Augenhöhe montiert sind, darüber hinaus jedoch auch über eine Tablet-Anwendung und das für Seniorinnen und Senioren optimierte Assistenzsystem PAUL (Persönlicher Assistent für unterstütztes Leben). Auch bezüglich der Erkennung von möglichen Notfällen weist die Wohnung unterschiedliche Ansätze auf.
Mehr Informationen zur AAL-Musterwohnung finden Sie hier. Einen Vorgeschmack auf die Wohnung verleiht dieser Film.